Ein umweltverträglicher Ring um die Region

Datum des Artikels 25.01.2021

Über die Notwendigkeit des Nordostrings um Stuttgart

Ist es „von vorgestern“, in der heutigen Zeit eine neue Straße zu fordern? Grünwähler werden diese Frage sehr wahrscheinlich leidenschaftlich mit Ja beantworten. Für grüne Ideologen ist die Sache einfach. Anders ist es, wenn man mit etwas mehr Offenheit die Fakten beleuchtet.

Schon seit Jahrzehnten wird immer wieder über eine nordöstlich verlaufende Verbindung zwischen A8 und A81 diskutiert, die einen Ring um Stuttgart herstellen würde. Gegen diese Trasse sprechen zwei gewichtige Gründe: zum einen ökologische, zum anderen sind es verständliche, kommunalpolitische Argumente der Städte Kornwestheim und Fellbach. In beiden Städten befürchtet man zusätzliche punktuelle Belastungen. Aus ökologischer Sicht greift eine neue, oberirdisch verlaufende Trasse immer in das Landschaftsbild ein, sie kollidiert mit Landschafts- und Vogelschutz und tangiert die europäischen Richtlinien (FFH) zum Schutz der Natur.

Heutzutage gibt es jedoch niemanden mehr, der eine neue Straße blindlings mitten in die Landschaft setzen wollte. Heute reden wir von einer Verbindung, die vollständig im Tunnel geführt oder mit Lärmschutzbauten versehen ist. Solche Bauprojekte sind zwar wesentlich teurer, aber in der aktuellen Diskussion um den Nordostring ist die Frage der Finanzierung nicht das größte Hindernis. Der Bedarf für den Ring ist seit fast 20 Jahren nachgewiesen und mehrfach bestätigt worden. In einer volkswirtschaftlichen Bewertung wurde dem Ring ein „sehr hoher“ Nutzen-Kosten-Faktor bescheinigt.

Der Nordostring hat zahlreiche Unterstützer. Da ist der Verband Region Stuttgart, da ist die IHK, da sind Landräte, zahlreiche Bürgermeister und Gemeinderäte in der Region. Da sind die Millionen schweigender Verkehrsteilnehmer, die sich zur Rushhour durch den Engpass „Leonberger Dreieck“ quälen. Und da sind Millionen von Menschen an den Ausweichrouten, die darunter leiden, wenn wieder einmal - durch einen Unfall verursacht - der Verkehr auf der A81 zusammengebrochen ist.

Es gibt keine Wirtschaftsregion in Europa, die nicht unter dem Verkehr ächzt. Aber jede andere Wirtschaftsregion unserer Größe hat einen Autobahnring.

Der Nordostring hat landesweit gesehen zusammen mit dem Filderaufstieg das größte Potenzial zur Vermeidung von innerörtlichem Verkehr. Er würde das innerstädtische Straßennetz zum Beispiel von Stuttgart, Ludwigsburg, Remseck, Waiblingen, Kornwestheim und Fellbach, aber auch von vielen Gemeinden entlang der B27 und B10, spürbar entlasten. Weniger innerörtlicher Verkehr heißt weniger CO2, weniger Feinstaub, weniger Lärm.

VisdP: MIT Ludwigsburg